Das ungeschriebene Blatt

Viele von uns machen zum Sylvester Pläne und Vorsätze, also Versprechungen an uns selbst, für das neue Jahr. Die häufigsten Vorsätze fallen in der Kategorie „Selbstpflege“, wie „ich werde mit dem Rauchen aufhören“ oder „ich will abnehmen“.

Ich glaube, das ist der Gedanke an einen sauberen Neuanfang, der uns so anlockt. Wie ein ungeschriebenes Blatt liegt das neue Jahr an der Türschwelle und es liegt an uns, dieses Blatt nach unseren eigenen Wünschen zu beschreiben. Alles scheint machbar, nichts ist unmöglich. Wir wissen genau was wir wollen und was für uns gut ist.

Manche begnügen sich mit ein oder zwei Vorsätzen, andere hingegen haben eine ganze Liste mit Dingen – das Jahr ist lang.

Warum fällt es dann vielen so schwer diese Versprechungen an sich selbst einzuhalten? Wenn es um Versprechungen an anderen geht, bemühen wir uns (meistens) sie einzuhalten. Wir wollen andere ja nicht enttäuschen oder sie gar ärgern.

Ist also ein Versprechen an uns selbst weniger wert? Werden wir nicht enttäuscht oder ärgerlich? Und ist das weniger schlimm?

Ich höre oft „mir fehlte auf einem Mal die Motivation“ oder „ wo finde ich bloß die richtige  Motivation dafür?“. Die Antwort sollte eigentlich klar sein. Die Motivation liegt in uns und kann nicht von außen „eingeflößt“ werden.

Sind die Versprechungen/Zielen auf Ihren eigenen Mist gewachsen, oder versuchen Sie dabei nur anderen einen Gefallen zu machen? Wie haben Sie Ihr Ziel formuliert – als einen schwammigen Wunsch oder als ein reales, realistisches, überprüfbares  Ziel? Und haben Sie Ihren Wunsch nur ans Universum verschickt und dann als abgehakt angesehen oder haben Sie tatsächlich aktiv etwas dafür getan?

Sich ein Ziel zu visualisieren ist toll, darauf springen unsere Gehirne voll drauf. ABER und Sie sehen das ABER in Großbuchstaben geschrieben … ABER ohne Taten, Handlung, aktives Machen werden Sie nichts erreichen und Ihre Ziele bleiben Wunschdenken. Wir wissen, dass auch die längste Reise mit den ersten, kleinen Schritt anfängt und viele kleine Schritte können zu etwas ganz großes führen.

Machen Sie Ihre Vorsätze zu neuen Gewohnheiten und denken Sie daran, dass das etwas Zeit in Anspruch nehmen wird und dass Sie vielleicht ein paar Anläufe brauchen, bevor es klappt. Und nehmen Sie einen Schritt nach dem anderen, d.h. jeweils nur eine neue Gewohnheit. Wenn diese Gewohnheit sitzt können Sie eine andere neue hinzufügen – das Jahr ist ja lang.

Das gute dabei ist, dass wie nicht nur zum Sylvester neu anfangen können. Diese Möglichkeit bietet uns jeden Tag! Nur weil Sie vielleicht jahrelang etwas gemacht haben (oder nicht gemacht haben), bedeutet das nicht, dass Sie es weiterhin machen oder unterlassen müssen. Sie haben jeden Tag die Chance Ihr Leben neu zu gestalten. Was Sie dafür brauchen ist Eigenverantwortung! Mit der Eigenverantwortung folgt dann auch der notwendigen Mut und die Motivation.

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