Traditionen – Fluch oder Segen?

Gerade zum Weihnachten wird viel über Traditionen gesprochen. Einige sehen darin etwas Freudiges und vielleicht auch tröstliches. Man kennt und begrüßt die Abläufe, es kittet zusammen.

Andere, hingegen, betrachten Traditionen als etwas Veraltetes und empfinden sie eher als lästiger Zwang.

Traditionen sind Rituale die von Generation zur Generation überliefert werden. Sie bestätigen unser Ursprung, unsere Kultur und schließen uns in eine Gemeinschaft ein.

Sind Sie deswegen unveränderlich oder gar „unantastbar“? Nein. Traditionen sind etwas lebendiges, da sie von Menschen für Menschen erschaffen wurden.

Wie Thomas Morus so schön sagt, Zitat: „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“,

Das schöne dabei ist, dass wir selbst entscheiden können, welche Traditionen wir weiterführen möchten, welche wir vielleicht neu für uns selbst entdecken, und welche Tradition wir uns entledigen wollen.

In meiner Kindheit war meine (berufstätige!) Mutter Wochen vor Weihnachten mit den Vorbereitungen beschäftigt. Damals war die Adventszeit eine Zeit in dem Plätzchen und Brot gebacken und der schwedische Weihnachtsschinken vorbereitet wurde, Lebepasteten und Sülzen in den Ofen geschoben wurden und unzählige Leckereien geschnipselt, gerührt und fertiggestellt wurden.

Das Haus war in diesen Wochen voll von verheißungsvollen Gerüchen und Erwartungen. Dazu kamen der Adventskalender, das Lucia Fest und viel Gesang in der Schule. In solch einer Umgebung ist es fast unmöglich keine innige Liebe zum Weinachten aufzubauen und diese Liebe besteht heute noch.

Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass ich mit all diesen Traditionen aufgewachsen bin, da sie mir halt geben und mich an eine sehr glückliche Kindheit erinnern lassen.

Ein paar dieser Traditionen habe ich an meine Tochter weitergegeben und ich weiß, sie werden sie an ihre Kinder weiterreichen. Wir haben mit der Zeit aber auch eigenes hinzugefügt und das, was zu unserem Lebensstil nicht länger passt, entfernt.

Traditionen sollten Freude und Zusammengehörigkeit vermitteln. Sie sind nicht dazu da, damit wir uns sie sklavisch beugen müssen. So können wir das bewahren, was wir für Gut und sinnvoll betrachten, egal wie alte es sein mag. Gleichzeitig haben wir die Freiheit Neues zu erschaffen wenn notwendig. Wichtig dabei ist nicht was andere sagen, meinen und machen, sonder was zu uns und unserem eigenen Leben passt.

Sind Ihre Traditionen in der Weihnachtszeit ein Fluch oder ein Segen? Was werden Sie bewahren, was erschaffen Sie neu und was werden Sie sich entledigen …?

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